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Trimodale Schwertransporte für „Kraftwerksverlegung“

 

28. Februar 2019 | Markus Lackner

Vor mehr als zehn Jahren war in der ostungarischen Stadt Vásárosnamény ein Gaskraftwerk geplant. Errichtet wurde es allerdings nicht, obwohl wesentliche Komponenten wie beispielsweise Turbine und Stator bereits geliefert waren. Jetzt wurden die Schwergutkomponenten in den Nahen Osten verkauft. Dafür nötige Spezialtransporte sowie Kranarbeiten wurden vom Bau-Trans-Standort in Ungarn im Februar durchgeführt.

„Unsere Aufgabe war es, die Kraftwerkskomponenten auf das Transportequipment aufzuladen und zum vorläufigen Zwischenlagerplatz in Belgrad zu transportieren“, fasst Niederlassungsleiter András Czibik von Bau-Trans Budapest kurz zusammen. Dahinter verbirgt sich eine komplexe logistische Herausforderung mit rund 100 Sondertransporten auf Schiene, Straße und Binnengewässern sowie zahlreiche Kranungen.

Zwei Ausgangsorte, ein Transportziel

Die schwersten Komponenten waren eine Turbine mit 196 Tonnen sowie ein Stator mit 148 Tonnen Stückgewicht. „Die Turbine hatte ihren Ausgangsort in Lőrinci, wurde mit einem Tieflader mit hydraulisch steuerbaren Achslinien verladen und bis zum 200 Meter entfernten Bahnanschluss transportiert“, erklärt Czibik und fügt hinzu, dass der Stator in Vásárosnamény ebenso verladen und bis zum nahegelegenen Bahngleis transportiert worden sei.

Umschlag auf Spezialwaggon

Für den Umschlag der Turbine auf den Tieflade-Bahnwaggon kam ein Autokran mit 450 Tonnen maximaler Traglast zum Einsatz. „Die Ausladung für den Hub betrug etwa sechs Meter“, sagt Czibik. Um die 196 Tonnen schwere Turbine sicher umschlagen zu können, war der Kran mit 134 Tonnen Drehbühnenballast bestückt. Der Stator wurde mittels Hydraulikheber und Verschubbahn auf ein weiteres Schienenfahrzeug für Schwergut verladen. Es folgte eine Schienenlastfahrt in das rund 450 Kilometer südwestlich von Vásárosnamény gelegene Paks. Dort angekommen folgte ein weiterer Umschlag beider Komponenten mittels Mobilkran auf einen Tieflader mit Sattelzugmaschine. Dann ging es für ein paar hundert Meter auf der Straße weiter — bis zum Kai in Paks. Dort wurden die Schwergüter, für den Wassertransport nach Belgrad, nochmals auf ein Binnenschiff umgeschlagen.

„81 weitere Ladungen konnten wir aufgrund ihrer geringeren Dimensionen direkt auf der Straße von den Ausgangsorten Vásárosnamény und Lőrinci bis in das etwa 500 Kilometer südlich gelegene Belgrad transportieren. 17 Ladungen wurden via Straße bis zum Hafen in Budapest transportiert, verschifft und via Donau nach Belgrad transportiert“, fasst Czibik den gewaltigen Umfang des Transportprojektes zusammen. Dazu kommen noch 174 Hübe für „Normalladungen“, die vom Auftraggeber selbst nach Belgrad transportiert wurden. Bedenkt man, dass dies alles in nur sechs Wochen geleistet wurde, wird die Leistungsfähigkeit von Bau-Trans als Projektspedition deutlich.